Komplementäre Therapie

Neuraltherapie

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"Sofern wir in die Natur eingreifen,

haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten."

Heraklit von Ephesos (etwa 540 - 480 v. Chr.)

Neuraltherapie

Neuraltherapie ist die Behandlung von chronischen oder akuten Erkrankungen mit einem Lokalanästhetikum, meist Procain. Diese Therapieform nutzt die körpereigene Steuerungs- und Ausgleichsfunktion des vegetativen Nervensystems. Durch Injektion von Lokalanästhetika wird die natürliche Selbstheilung wirksam unterstützt und teilweise überhaupt erst ermöglicht. Als modernes Regulationsverfahren beeinflusst die Neuraltherapie alle Regelkreise des Organismus: Über Auswirkungen auf das Nervengewebe und Zellmembranen werden zahlreiche Körpervorgänge beeinflusst wie die Mikrozirkulation und der lymphatische Abtransport von Stoffen, Zell- und gesamte Organfunktionen, wozu die hormonproduzierenden Organe (Drüsen), Stoffwechsel-, Entgiftungs-, Verdauungs- und Ausscheidungsorgane gehören wird ebenso wie das Bindegewebe und der Bewegungsapparat. Damit sind die Einsatzmöglichkeiten breit gefächert. Neuraltherapie ist weit mehr als nur Betäubung – durch die entspannende, entzündungshemmende, durchblutungsfördernde und Blockierungen aufhebende Wirkung setzt sie nachhaltige Heilungsprozesse in Gang und zwar nicht nur bei akuten Beschwerden, sondern gerade auch bei chronischen Krankheitsbildern. Somit eignen sich die Neuraltherapie und ihre Behandlungsmethoden für viele Formen von Schmerzzuständen, Allergien und Erkrankungen innerer Organe.

 

Segmenttherapie
Quelle: Patienten-Flyer der Internationalen medizinischen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke Regulationstherapie (IGNH) e.V.

Der Segmenttherapie liegt zu Grunde, dass jedes Hautgebiet (Dermatom) von einem bestimmten das Rückenmark verlassenden Nerv (Spinalnerv) versorgt wird. Über die paarig angeordneten Spinalnerven erreichen Gefühlswahrnehmungen, etwa Schmerzen, das Rückenmark, und über weitere Verschaltungen das Gehirn. Dieses System wird bei der Neuraltherapie ausgenutzt. Die Injektionen in die Haut erfolgt als Quaddeln um die gewünschten Reflexe im Nervensystem auszulösen beziehungsweise zu dämpfen. Es können auch andere Gewebe infiltriert werden wie der Muskel direkt oder vor allem das Periost vom Wirbel (insbesondere Dornfortsatz). Über Reflexe erreicht man dann die zum Wirbel gehörenden inneren Organe und Bewegungssegmente.

Als Head-Zonen bezeichnet man die Hautareale (Dermatome) des so genannten "übertragenen Schmerzes". Dabei handelt sich um Hautabschnitte, die eine nervale Beziehung zu bestimmten inneren Organen besitzen. Die Erkrankung des betreffenden Organs führt zu Schmerzen im korrespondierenden Hautgebiet. MacKenzie-Zonen sind Projektionsfelder der inneren Organe auf die Muskulatur. Im Falle einer Reizung oder Erkrankung eines inneren Organs meldet die korrelierende MacKenzie-Zone eine Schmerzempfindung oder Überempfindlichkeit.

 

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Störfeldtherapie

Die Störfeldtherapie nach Huneke geht davon aus, dass es sich bei „Störfeldern“ um chronische Entzündungszustände handelt, die den Gesamtorganismus „energetisch“ schwächen und Beschwerden in anderen Bereichen des Körpers erzeugen können. Die häufigsten Störfelder sollen sich in den Mandeln, Nasennebenhöhlen, der Zahn-Kiefer-Region, Schilddrüse und in Narben befinden. Durch gezielte Befragung und Untersuchung wird versucht, das Störfeld zu finden und durch Injektion eines Lokalanästhetikums die Störwirkung zu unterbrechen. Dabei soll besonders die Ausschaltung elektromagnetischer Signale, welche über das vegetative Nervensystem Erkrankungen an jedem Ort des Körpers auslösen können, eine Rolle spielen.

Therapeutischen Lokalanästhesie (TLA)

Bei der Therapeutischen Lokalanästhesie (TLA) werden gereizte Nervenwurzeln, Sehnenansätze, Triggerpunkte infiltriert um Heilungsmechanismen zu aktivieren, gleichzeitig dient es auch als diagnostischer Hinweis zur Beurteilung von Schmerzursachen.

Triggerpunkte sind kleinste Muskelverkrampfungen, die durch Überlastung von Muskelfasern entstehen und Schmerzen verursachen.

Das Besondere bei Triggerpunkten ist, dass diese Schmerzen in Körperareale ausstrahlen können, die mit dem Ort des Triggerpunktes nicht zusammen liegen. Das Wort „trigger“ englisch für auslösen meint genau dieses Phänomen, einen Schmerz auszulösen der womöglich weit über das Areal des Triggerpunktes selber hinaus geht oder sogar gänzlich woanders wahrgenommen wird als am Ort des eigentlichen Auslösers. Solche schmerzauslösende Muskelbereiche stellen eine sehr häufige Ursache von Schmerzen des Bewegungsapparates dar und werden oft mit Schmerzausstrahlungen von Nerven („Pseudoischias“)verwechselt. Ursachen sind akute und/oder chronische Überlastungen von Muskelpartien.

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